Die Städtchen Sighisoara in Rumänien
Das kleine Städtchen Schässburg, rumänisch Sighisoara, ungarisch Segesvár, liegt in Siebenbürgen, Rumänien.
Vor rund 800 Jahren erbaut
Schässburg wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von deutschen Einwanderern gegründet. Im Jahre 1280 wird es als Castrum Sex das erste Mal urkundlich erwähnt. 1298 wird es als Schespurch bzw. Schaesbrich und 1337 mit dem ungarischen Namen Seguzwar erwähnt. 1435 taucht der aus dem Ungarischen entlehnte rumänische Name als Sighisoara erstmals schriftlich auf.
«Die Burg»: Touristisches Ausflugsziel
Das historische Zentrum, die sogenannte Burg, stellt mit seinen
Gebäuden eine bedeutende und einzigartige Sehenswürdigkeit dar.
Das eigentliche Wahrzeichen Sighisoaras ist der Stundturm (rum.
Turnul cu Ceas). Er wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
als Verteidigungsanlage des Haupttors der Burg und als Ratsitz
errichtet. Sein heutiges Aussehen erhielt er Ende des 17.
Jahrhunderts, als ein verheerender Stadtbrand am 30. April 1676 von
der Unterstadt kommend auch auf den Turm übergriff.
Der Stundturm hat mit Wetterhahn eine Gesamthöhe von etwa 64 Metern.
Die Mauerstärke beträgt 2,4 Meter im Erdgeschoss, die Höhe des
Mauerwerks beträgt 39,5 Meter (seit 1804) und bildet fünf
Stockwerke. Im obersten Stockwerk ist der Turm von einer offenen
Holzgalerie umgeben, die auch zur Feuerwache und als Ausguck auf das
Umfeld der Stadt diente.
An Fest- und Feiertagen lassen sich hier die Stadtmusikanten hören.
Seit 1898 ist im Stundturm das Museum der Zünfte eingerichtet. Der
ursprünglich als Torturm der Stadtbefestigungen konzipierte Turm
verbindet die Unter- und Oberstadt miteinander und bildet mit seinen
verwinkelten Gassen ein beliebtes Bildmotiv für Touristen und Maler.
Eine Besonderheit des Stundturms ist das im vierten Stockwerk
eingebaute Uhrwerk, es wurde mechanisch mit einem Figurenspiel
verkoppelt, das den Stunden- und Tageswechsel begleitet und als
einzigartig in Rumänien gilt.
Auch die Ringmauer mit den darin integrierten Handwerkertürmen ist
noch mehrheitlich erhalten und sehenswert.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Sighisoara gilt als Geburtsort des legendären Vlad Tepes Dracula,
eines blutrünstigen Fürsten aus der Walachei, der im 15. Jahrhundert
gelebt haben soll. Die Anbindung an die Stadt in Siebenbürgen wird
historisch aber bestritten.
Wichtiger als Dracula ist für Sighisoara das historische
Stadtzentrum, das im Jahr 1999 als außergewöhnliche Sehenswürdigkeit
zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Sehenswert ist auch die Bergkirche von Schässburg; Nach der
Renovation ist sie wieder für Besucher zugänglich. Ausgestellt sind
hier alte Stollentruhen aus dem 16. Jahrhundert, die ursprünglich
aus der Kirchenburg Henndorf stammen.
Nicht zu vergessen ist die Klosterkirche, die heutige evangelische
Stadtpfarrkirche. Sie wurde 1492 bis 1515 erbaut. Von
kulturhistorischer Bedeutung sind die Masswerkfenster im Chor und im
Schiff sowie der Barockaltar aus dem Jahr 1681.
Bedeutende Profanbauten sind das Haus mit dem Hirschgeweih und das
Venezianische Haus, die ebenfalls «in der Burg» stehen.
(Quelle: u.a.Wikipedia / Stadt Sighisoara/ Zusammenstellung vs)
Wirtschaftlich schwierige Situation
Mit seinen rund 33´000 Einwohnern (1.1.2009) ist Sighisoara eine
der bedeutenderen Städte im Kreis Mures (Siebenbürgen).
Wirtschaftlich ist die Situation aber prekär.
In der Stadt gab es früher einige Betriebe, die teilweise mehr als
tausend Leute im Maschinenbau, in der Baumwoll- und Seidenweberei,
in der Produktion von Geschirr usw., beschäftigten. In den
vergangenen 20 Jahren mussten die meisten von ihnen aus
wirtschaftlichen Gründen schliessen.
Andere Firmen konnten teilweise überleben, so etwa eine
Konfektionsfabrik, eine Glasfabrik, eine Fayencefabrik und eine
Ziegelfabrik. Ihre Betriebe funktionieren jedoch zurzeit lediglich
zu etwa 20 bis 30 Prozent (Stand 2012).
7000 bis 8000 Leute aus Schässburg arbeiten permanent im Ausland,
größtenteils in der Landwirtschaft, in der Betagten- und Altenpflege
oder in Jobs im Niedriglohnsegment.
Zu Beginn des Jahres 2012 wurden in der Stadt offiziell 2355
Arbeitslose gemeldet. Das sind jedoch nur die Arbeitslosen, die
während einigen Monaten staatliche Unterstützung bekommen haben.
Besonders schwierig ist die Situation für alte, kranke und
behinderte Menschen.
Heute setzen in Sighisoara viele auf den Tourismus, der dank den
touristischen Attraktionen der Stadt in den Sommermonaten
funktioniert und eine gewisse Entlastung bringt.
Da die Inflation aber gross ist und die Kaufkraft bei teilweise
zurückgestuften Löhnen ständig abnimmt, ist das Überleben in
Rumänien nach wie vor schwierig.
Rumänienhilfe Pro Sighisoara
Da unser Verein den Zweck verfolgt, der Bevölkerung von Sighisoara materielle und ideelle Unterstützung zukommen zu lassen, hat er den Namen « Rumänienhilfe Pro Sighisoara» gewählt.